Sport bei Diabetes Typ 2

Lange Zeit hatte die Krankheit Diabetes Typ 2 den verharmlosenden Beinamen #Altersdiabetes. Spätestens seit Ende der 1990er Jahre weiß man jedoch, dass diese Erkrankung weniger mit dem Alter, als viel mehr mit Übergewicht zu begründen ist. Das ist der Grund, warum die Bundesärztekammer die Ärzte angehalten hat, viel früher auf diese Krankheit zu untersuchen. Oft hatten die Mediziner bei jungen und jüngeren Menschen dieses Diagnose erst gar nicht näher in Betracht gezogen. Der Typ-2-Diabetes wird zudem oft erst spät erkannt oder überhaupt nicht ernst genommen. Gerade die Patienten neigen oft trotz Aufklärung und Schulung zur Verdrängung, da wie zum Beispiel beim Rauchen die Folgen nicht sofort erkennbar sind und die Auswirkungen auf die Gesundheit häufig erst dann auftreten, wenn sich akute, teils irreversible Schäden eingestellt haben. Oftmals sind Patienten unsicher, ob Sie mit Diabetes Typ 2 überhaupt Sport machen dürfen….Was für eine Frage: Man darf nicht nur, man SOLLTE sogar Sport machen. Jedoch gibt es ein paar Hinweise zu berücksichtigen.


Langsam anfangen – aber womit?

Gerade jetzt im Frühjahr werben Zeitschriften mit Titeln wie „Reif für den Marathon in 8 Wochen“ oder “ „50 Km Radeln am Stück kein Problem“. Kein Wunder, dass solche Überschriften gerade Übergewichtige oder Untrainierte abschrecken, als zur leichten Bewegung motivieren. Dabei reichen für den Beginn schon fünf bis zehn Minuten #Ausdauertraining am  Tag vollkommen aus und dienen als guter Einstieg. Ideale Sportarten für den Anfang sind Wandern, Walken, Schwimmen oder Radfahren. Vom Krafttraining vom in den ersten Wochen abgeraten, bis sich eine gewisse Grundfitness gebildet hat. Nach der Eingewöhnungsphase stellt Kraftsport jedoch eine sehr nützliche Kombination zum Ausdauersport dar, weil  diese Verknüpfung sehr  effektiv den Blutzucker senken kann und zudem mehr Abwechslung bringt.. Am besten lässt sich körperliche Bewegung in einer Diabetessportgruppe unter sachkundiger Betreuung erlernen.


Diabetesmedikamente und Sport: Allgemeine Grundregeln

Das Zusammenspiel aus Sport, Ernährung, Medikamenten und Blutzuckereinstellung muss unbedingt individuell abgestimmt werden. Dennoch gibt es auch ein paar allgemeine Tipps.

  • So sollten #Diabetiker, die mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen behandelt werden, vor, während und nach dem Sport häufiger (Untrainierte und Unerfahrene etwa stündlich) den Blutzucker messen.
  • Sport wirkt direkt blutzuckersenkend, weshalb man bei Ausdauersportarten mit einem Blutzuckerwert über 160 mg/dl (8,9 mmol/l) starten sollte. Je nach Therapie sollte die  Insulindosis während und nach dem Sport reduziert werden oder es werden Zwischenmahlzeiten benötigt. Dafür eignen sich beispielsweise Obst, Brot, Traubenzucker oder ein Müsliriegel.


10 Gute Gründe für Bewegung bei Diabetes Typ 2


  1. Steigerung der Insulinempfindlichkeit
    Diabetes Typ 2 bedeutet, dass der Körper nur noch wenig Insulin produziert und es in den Zellen zu einer schlechten Verwertung kommt. Bewegungsmangel und Übergewicht haben sie unempfindlich gemacht.Regelmäßige Bewegung hilft seine Insulinsensibilität zu steigern.
  2. Senken des Blutzuckers
    Die beim Sport benötigte Energie wird größtenteils aus Glukose gewonnen. Durch den erhöhten Glukoseverbrauch des Körpers, wird der Blutzuckerspiegel gesenkt.
  3. Kann den Bedarf an Medikamenten senken
    Durch den erhöhten Glukoseverbrauch und die Steigerung der Insulinempfindlichkeit wird der Patient mit weniger Medikamenten auskommen können
  4. Aufbau von Muskeln
    Muskeln verbrauchen mehr Energie als Fettgewebe. Auch wenn Sie nicht angestrengt werden, ist der Grundumsatz durch Ihr Dasein erhöht und unterstützt den Fettabbau.
  5. Hilft bei der Gewichtsreduktion
    Der erhöhte Grundumsatz durch den Aufbau von Muskeln auf der einen, der erhöhte Energiebedarf auf der anderen Seite, sorgen für Gewichtsverlust.
  6. Verbesserung der Blutfettwerte
    Ausdauersport fördert Fettverbrennung. Durch die zusätzliche Bildung von gutem HDL-Cholesterin, können die Blutfettwerte nachhaltig verbessert werden
  7. Stärkung von  Herz und Kreislauf
    Ein trainiertes Herz kann kräftiger schlagen und kann so die Frequenz verringern. Moderater Ausdauersport wirkt außerdem Gefäßverkalkungen entgegen, Blutdruck und Herzinfarktrisiko sinken.
  8. Förderung der Ausdauer
    Durch die Anpassung der Muskulatur an die Belastung wird sie besser mit Nährstoffen versorgt und Ermüdungserscheinungen treten später auf. So können Kohlenhydrate effektiver genutzt werden.
  9. Verbesserung der Koordination
    Durch Stärkung der Rumpf- und Stützmuskulatur bewegt man sich sicherer und Stürze werden seltener. Außerdem nehmen Rückenprobleme ab.
  10. Förderung von sozialen Kontakten
    Mit Gleichgesinnten macht Bewegung besonders großen Spaß. Man kann Erfahrungen austauschen und sich Tipps holen. Zu wissen, dass die anderen sich treffen, hilft bei der Überwindung des inneren Schweinehundes.

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